Zurück / Weiter

 

Umwege

 

Es gibt drei Möglichkeiten, warum sich unsere Heimkehr zu Gott verzögern kann. Das erste ist der schon beschriebene Materialismus, der uns hindert, uns auf dem Weg zurück zu Gott zu machen. Das zweite sind Umwege zu Gott. Es gibt unendlich viele. Stellvertretend sei jetzt hier der populärste Umweg, der Buddhismus, erwähnt, und eine kleinere Gruppierung, der Impersonalismus, die advaita Philosophie. Diese Philosophie muss hier erwähnt werden, da sie sich auch auf die Veden und die Bhagavad Gita beruft, aber durch Missinterpretation Menschen vor allem im Westen in die Irre führt. Die dritte Verzögerung tritt ein, wenn wir uns zwar auf dem Weg direkt zu Gott machen, aber nicht den perfekten Weg einschlagen und uns so die Rückkehr selbst schwer machen. Dazu dann später mehr.

 

Wenn man sich vom Materialismus abwendet, besteht die Gefahr beim Buddhismus oder beim Impersonalismus hängen zu bleiben, statt den entscheidenden Schritt zu Gott weiterzugehen. Denn es ist schwierig, ein schönes Bild zu malen. Aber es ist sehr einfach, ein Bild einfarbig zu streichen. Was macht man, wenn das Bild, dass man sich sein Leben lang gemalt hat, einfach nicht gefallen will? Wenn es hässlich ist? Was ist die einfachste Lösung? Man nimmt einfach weiße Farbe und übermalt es. Menschen, die vom materiellen Leben enttäuscht sind, suchen oft nach einer Philosophie, in der sie einfach auf eine weiße Leinwand schauen und stellen sich vor, dies sei das Ideal. Buddhismus und Impersonalismus bieten diese Fluchtmöglichkeit.

 

Allen beiden ist gemeinsam, Befreiung vom materiellen Dasein anzustreben, vom ewigen Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt. Einfach frei sein, aber ohne etwas anderes dafür zu bieten. Denn beide negieren Gott und das spirituelle Reich. Buddhisten wollen ihren Bewusstseinsstrom im Nirvana, im Nichts, zum Erlöschen bringen, Shunyavada, die Lehre von der „Leerheit“. Und Impersonalisten ihre Seele mit dem unpersönlichen Brahman verschmelzen, also ebenfalls ihr individuelles Dasein auslöschen. Wollen nirvishesha erreichen, einen Zustand „ohne Unterscheidung“ zur Umgebung, alles ist gleich. Doch durch diese unvollkommene Realisation der Höchsten Wahrheit bringt man sich um das höchste Glück. Es ist wie spiritueller Suizid. Man erreicht lediglich einen leidfreien friedvollen Zustand. Das vollkommene Glück gibt es nur in der spirituellen Welt bei Gott.

 

Man sollte Buddha trotzdem größten Respekt entgegen bringen. Denn Buddha ist von Gott gesandt, um Menschen, die nur an Materielles glauben können, eine Philosophie zu bieten, die sie zu höchsten moralischen und ethischen Niveau erhebt. Es sei nur das Beispiel ahimsa genannt, Gewaltlosigkeit gegenüber allen Geschöpfen, Tiere eingeschlossen. Buddhismus ist ein für manche Menschen leider nötiger Zwischenschritt zu Gott ohne Gott.

 

Gegenüber den Gott leugnenden Impersonalisten, die sich auf die Veden berufen, war Srila Prabhupada nicht so tolerant, denn Sie verbreiten unter spirituell interessierten Menschen Missinterpretationen der Bhagavad Gita. Sie führen Menschen in die Irre. Gerade im Westen folgen viele spirituell Interessierte Menschen diesen Missinterpretationen. Impersonalisten wollen nicht sehen, dass Krishna, der die Bhagavad Gita offenbart, die höchste Persönlichkeit Gottes ist, obwohl Er das selber in der Gita immer wieder betont, und wollen nicht sehen, dass bhakti yoga von Krishna als das Höchste yoga angesehen wird, da es den yogi zu Ihm persönlich bringt, während die anderen yoga Vorgänge ihn nicht erreichen können. Obwohl Er auch das in der Gita immer wieder betont. Stattdessen degradieren sie Krishna zu einem bloßen avatar des impersonellen Brahman und degradieren bhakti yoga zu einem hilfreichen Werkzeug um spirituellen Fortschritt zu erzielen, um mit dem impersonellen Brahman zu verschmelzen. Das wäre als wenn man im Koran, im Neuen Testament oder in der Bibel Gott negieren würde. Im Brahman ist alles Eins, dort herrscht ein friedvoller leidfreier Zustand. Mehr nicht. Es kann dort keine Liebe geben, auch wenn Impersonalisten das behaupten. Sie behaupten es gibt so etwas wie einen Bewusstseinszustand der Liebe, wenn alles Eins ist. 

 

Liebe braucht immer ein Gegenüber. Der der liebt und der der geliebt wird. Und umgekehrt. Erst dann gibt es einen Bewusstseinszustand der Liebe. Dann denkt man an den Geliebten und an nichts anderes. Und es ist nicht nur ein Bewusstseinszustand sondern es äußert sich in permanenter Aktivität, in selbstlosen Dienen um dem Geliebten eine Freude zu machen. All das fehlt im impersonellen Brahman.

 

Wichtig ist es deshalb die Yoga-Leiter zu kennen. Krishna lehrt in der Bhagavad Gita die vier wichtigsten Yoga-Wege. Und mit jedem dieser Wege erreicht man einen anderen Teil der absoluten Wahrheit. Es sind unterschiedliche Level der spirituellen Verwirklichung einhergehend mit graduell zunehmenden Glücksempfinden. Wie eine Leiter.

 

 

Die Yoga-Leiter

 

 Krishna sagt zu Arjuna in  BG 6.47

 

„Und von allen yogīs ist derjenige, der großen Glauben besitzt und immer in Mir weilt, immer an Mich denkt und Mir transzendentalen liebevollen Dienst darbringt, am engsten mit Mir in yoga vereint, und er ist der höchste von allen. Das ist Meine Meinung.“

 

Aus dem Kommentar von Srila Prabhupada: „…Alle Arten von yoga-Vorgängen gipfeln in bhakti yoga. Alle anderen yogas sind nichts weiter als Mittel, um zum Punkt der bhakti im bhakti yoga zu kommen. Yoga bedeutet eigentlich bhakti yoga, denn alle anderen Formen von yoga sind nichts weiter als Schritte auf dem Weg zum Ziel, bhakti yoga. Zwischen dem Beginn des karma yoga und dem Ende des bhakti yoga liegt ein langer Weg der Selbstverwirklichung. Man beginnt diesen Pfad mit karma yoga, wobei man auf fruchttragende Ergebnisse verzichtet. Wenn karma yoga an Wissen und Entsagung zunimmt, nennt man diese Stufe jñāna yoga. Wenn sich jñāna yoga durch verschiedene körperliche Übungen zu Meditation über die Überseele entwickelt und der Geist auf die Überseele gerichtet ist, wird dies aṣṭāṅga yoga genannt. Und wenn man über aṣṭāṅga yoga hinausgeht und sich direkt der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, zuwendet, wird dies bhakti yoga, die höchste Stufe, genannt. Eigentlich ist bhakti yoga das endgültige Ziel, doch um bhakti yoga genau zu analysieren, muß man diese anderen yogas verstehen. Der yogī, der sich immer weiter vorwärtsbewegt, befindet sich daher auf dem wahren Pfad des ewigen Glücks. Wer aber an einem bestimmten Punkt stehenbleibt und nicht weiter fortschreitet, wird dementsprechend karma yogī, jñāna yogī, dhyāna yogī, rāja yogī, haṭha yogī usw. genannt. Wenn jemand das Glück hat, bis zur Stufe des bhakti yoga zu kommen, kann man darauf schließen, daß er alle anderen yogas hinter sich gelassen hat. Kṛṣṇa bewußt zu werden ist daher die höchste Stufe des yoga, genauso wie von den Himālayas, die das höchste Gebirge der Welt darstellen, der allesüberragende Mount Everest als der höchste Gipfel bezeichnet wird.

Nur wenn man sehr vom Glück begünstigt ist, kommt man zum Pfad des bhakti yoga und erreicht Kṛṣṇa Bewußtsein, die ideale Stellung gemäß den vedischen Schriften. Der vollkommene yogī richtet seinen Geist auf Kṛṣṇa, der Śyāmasundara genannt wird, dessen bezaubernde Körpertönung der Farbe einer Wolke gleicht, dessen lotosgleiches Antlitz wie die Sonne leuchtet, dessen Gewand mit funkelnden Juwelen besetzt ist und dessen Körper mit Blumengirlanden geschmückt ist. Seine prachtvolle Ausstrahlung, brahmajyoti genannt, erleuchtet alle Himmelsrichtungen. Er inkarniert Sich in verschiedenen Formen, wie Rāma, Nṛsiṁha, Varāha und Kṛṣṇa, die Höchste Persönlichkeit Gottes, und Er erscheint wie ein Mensch, als der Sohn Mutter Yaśodās, und Er ist als Kṛṣṇa, Govinda und Vāsudeva bekannt. Er ist das vollkommene Kind, der vollkommene Ehemann, der vollkommene Freund und Meister, und Er birgt alle Reichtümer und alle transzendentalen Eigenschaften in Sich. Wer sich all dieser Merkmale des Herrn immer völlig bewußt ist, wird als der höchste yogī bezeichnet…“

 

 

 

Die verschiedenen Yoga-Wege führen  zu unterschiedlichen Ebenen der spirituellen Verwirklichung:

 

* Jnana Yoga (Weg des Wissens): Der Jnana-Yogi strebt danach, die absolute Wahrheit durch philosophisches Verständnis und intellektuelle Unterscheidung zu erkennen. Das Ergebnis ist die Verwirklichung des Brahman oder der unpersönlichen spirituellen Substanz. Dies wird mit dem Aspekt Sat (Ewigkeit, Sein) des Absoluten verknüpft. Der Jnana-Yogi erkennt seine eigene ewige Existenz als Seele.

 

* Ashtanga Yoga (Weg der mystischen Praxis): Der Ashtanga-Yogi, oft auch Raja-Yoga genannt, konzentriert sich auf meditative Praktiken und die Beherrschung des Geistes und der Sinne, um die Überseele (Paramatma) im Herzen zu verwirklichen. Dies führt zur Erkenntnis des Paramatma, dem Aspekt der alldurchdringenden Gottheit. Dies wird mit den Aspekten Sat (Ewigkeit, Sein) und Chit (Wissen, Bewusstsein) des Absoluten in Verbindung gebracht. Der Ashtanga-Yogi erkennt also seine ewige Existenz und sein Bewusstsein, aber noch nicht die volle Glückseligkeit der persönlichen Beziehung zu Gott.

 

* Bhakti Yoga (Weg der Hingabe): Der Bhakti-Yogi strebt danach, die Höchste Persönlichkeit Gottes, Bhagavan (Krishna), durch liebevollen Dienst und Hingabe zu erkennen. Bhakti Yoga ist der Höhepunkt aller Yoga-Systeme. Nur durch Bhakti Yoga kann man die vollständige Verwirklichung des Absoluten als Sat-Chit-Ananda erlangen: Sat (Ewigkeit, Sein), Chit (Wissen, Bewusstsein), Ananda (Glückseligkeit, Wonne).

 

 

 

Srila Prabhupada betonte stets, dass Bhakti Yoga der höchste Weg ist, da er nicht nur die Erkenntnis der Ewigkeit und des Bewusstseins beinhaltet, sondern auch die Glückseligkeit (Ananda), die aus der liebevollen Beziehung zum Höchsten Herrn entsteht. Die anderen Yoga-Wege können als Vorstufen oder unterstützende Praktiken zum Bhakti Yoga verstanden werden, aber sie allein führen nicht zur vollständigen Gottesverwirklichung in all ihren Aspekten.

 

 

Die Yoga-Leiter

1.Karma yoga, Verzicht auf fruchttragende Ergebnisse

2.Jnana yoga, wenn karma yoga an Wissen und Entsagung zunimmt

3.Ashtanga yoga, wenn sich jñāna yoga durch verschiedene körperliche Übungen zu Meditation über die Überseele entwickelt und der Geist auf die Überseele gerichtet ist,

4.Bhakti yoga, wenn man über ashtanga yoga hinausgeht und sich direkt der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, zuwendet.

 

 

Kritikpunkte am Advaita Vedanta

 

Jeder an den Lehren der Bhagavad Gita Interessierte sollte sich darüber klar werden, ob er das unpersönliche Brahman als Höchstes oder den persönlichen Gott als Höchsten anerkennen will. Srila Prabhupada gab hier entscheidende Argumente, gegen die Mayavadi Philosophie, gegen die Unpersönlichkeitslehre:

 

1. Formlose Höchste Wahrheit: 

Der zentrale Punkt der Mayavada-Philosophie ist, dass die Absolute Wahrheit letztlich formlos (Nirguna Brahman) und unpersönlich ist. Jede Form, einschließlich Krishnas transzendentaler Form, wird als Produkt der Illusion (Maya) betrachtet. Wenn aber wir als Lebewesen Individualität und Persönlichkeit haben, muss die Quelle all dessen auch Persönlichkeit und Form besitzen, da nichts aus dem Nichts entstehen kann. Außerdem würde es die Absolute Wahrheit stark limitieren, wenn sie nur formlos und eigenschaftslos sein dürfte. Jegliche Limitierung läuft der Definition von allmächtig zuwider. Und man kann dies dann nicht mehr als Höchste Wahrheit bezeichnen.

Illusionäre Aktivitäten: Mayavadis betrachten die transzendentalen Spiele (Lila) und Aktivitäten des Herrn als "maya", also als illusionär oder materiell. Dies ist eine Beleidigung des Herrn. Krishnas Form, Namen, Eigenschaften und Spiele sind alle transzendental und ewig, nicht materiell oder illusionär.

Ergänzung: Hier kommt oft von Advaita Anhängern die Analogie mit der Schokolade, die, wenn man sie isst, wie alles andere auch, einheitlich zu "Hüftgold", zu Brahman, wird. Aber damit die Analogie Sinn macht, müsste aus "Hüftgold" zum Beispiel Schokolade werden können. Und das ist nicht der Fall.

 

2. Die Frage nach der Herkunft der Illusion (Maya): 

Wenn die Höchste Wahrheit formlos, eigenschaftslos und undifferenziert ist (wie Advaita behauptet), und die Welt, die wir erfahren, eine Illusion (Maya) ist, woher kommt dann diese Illusion? Wenn nur das undifferenzierte Brahman existieren würde, das jegliche Dualitäten ausschließt, kann es kein maya geben, auch keine Illusion, da auch dies eine Dualität wäre, und dies von Mayavadis ausgeschlossen wird. 

Die zugrundeliegende Frage: Wie kann eine reine, unberührte, undifferenzierte Realität eine komplexe, leidvolle Illusion hervorbringen, wenn sie selbst nicht die Potenzialität oder die Fähigkeit dazu besitzt?

 

3. Die Natur der Lebewesen (Jivas):

Advaita behauptet, dass der individuelle Jiva (die Seele) im Grunde identisch mit Brahman ist ("Aham Brahmasmi" - Ich bin Brahman). Brahman im Sinne von es gibt nichts höheres. Kein noch höheres Brahman als mich. Wenn das so ist, warum erfährt der Jiva dann Leid, Geburt und Tod? Wenn der Jiva Gott ist, warum ist er dann in Maya gefangen? Das Leiden des Jivas widerlegt die Idee, dass er im Grunde identisch mit Gott ist.

Die zugrundeliegende Frage: Wenn ich Gott bin, warum leide ich dann? Warum bin ich unwissend? Und warum muss ich überhaupt nach Befreiung streben? Ein Gott sollte nicht in solchen Zuständen existieren.

Ergänzung: Hier kommt von Advaita Anhängern das Argument, das dies lilas sind, also Spiele. Lilas gibt es, aber nur in der spirituellen Welt. Gott hat dort Seine ewigen lilas zusammen mit befreiten Seelen. Spiele die voll Glückseligkeit sind. Ohne jegliches Leid. Hier in maya muss man dieses leidvolle Dasein vieler wohl eher mit Alpträumen vergleichen.

 

4. Die Bedeutung der Vielfalt und des Persönlichen Gottes:

Advaita neigt dazu, die materielle Welt als illusionär zu betrachten, während nur das formlose Brahman die höchste Realität ist. Prabhupada betonte, dass die Absolute Wahrheit sowohl persönlich als auch unpersönlich ist, wobei die persönliche Form Bhagavans (Krishna) die vollständigste Realisierung darstellt. Er sah die Vielfalt der Schöpfung und die Existenz eines persönlichen Gottes als Ausdruck der unbegrenzten Energien und Eigenschaften des Herrn. Die Mayavada-Philosophie führt zu einer "Leere" in der spirituellen Existenz. Wenn alles letztlich unpersönlich und ohne Vielfalt ist, gibt es keine Grundlage für Freude oder Aktivität. Dies macht spirituelles Leben unattraktiv und führt die Menschen oft zurück zur materiellen Sinnesbefriedigung.

Die zugrundeliegende Frage: Wenn das Höchste unpersönlich ist, wie kann es dann Anziehung, Liebe und Austausch (Bhakti) geben? Ein unpersönliches Brahman kann kein Objekt der Liebe oder Hingabe sein. Die vedischen Schriften beschreiben jedoch ausführlich die persönlichen Eigenschaften Gottes und die freudvollen Beziehungen der Lebewesen zu Ihm. Da Mayavadis Gott als unpersönlich betrachten, können sie das Konzept des hingebungsvollen Dienstes (Bhakti-Yoga) nicht verstehen oder akzeptieren. Für sie ist Bhakti nur eine vorübergehende Praxis für weniger fortgeschrittene Seelen, die nach der Selbsterkenntnis aufgegeben wird. Prabhupada betonte, dass Bhakti das höchste Ziel und die ewige Beschäftigung der Seele ist.

Ergänzung: Hier kommt von Advaita Anhängern die Antwort, dass Liebe ein Bewusstseinszustand ist, dass kein Gegenüber braucht. Aber das wäre eine völlig neue Definition von Liebe und sie sollten dann so konsequent sein, sich ein anderes Wort dafür zu suchen. Friedvoll, leidfrei, zufrieden, etc. aber nicht Liebe. Liebe braucht ein Gegenüber den man liebt, von dem man geliebt wird, dem man eine Freude bereiten will, der Dir eine Freude bereiten will, an den man ständig sehnsüchtig denkt, der ständig sehnsüchtig an dich denkt. Mit dem man sein Herz austauscht.

 

5. Die Rolle der Hingabe (Bhakti):

Advaita betont den Pfad des Wissens (Jnana) zur Realisierung des unpersönlichen Brahmans. Reine Hingabe (Bhakti) ist der höchste und effektivste Weg zur Gottesverwirklichung. Siehe die Yoga-Leiter weiter oben. Die Betonung des jnana führt potenziell zu spirituellem Stolz und zur Vernachlässigung der Gnade des persönlichen Gottes. Bhakti ist der natürliche Ausdruck der Seele und die höchste Form der Glückseligkeit. Mayavada-Philosophen, wollen selbst Gott werden, anstatt sich Ihm hinzugeben und Ihm zu dienen. Dies ist ein Ausdruck von Arroganz und eine Abweichung von der wahren spirituellen Position des Jivas als ewiger Diener Gottes. Die Bhagavad-Gita lehrt die Notwendigkeit der vollständigen Hingabe an Krishna.

Die zugrundeliegende Frage: Wenn man selbst Gott ist, warum sollte man dann spirituelle Anweisungen befolgen oder einem Guru dienen? Und wenn man selbst Gott ist, wie kann man dann jemals in Unwissenheit und Leid fallen. Wenn das Ziel nur das Verschmelzen mit einem unpersönlichen Brahman ist, was ist dann mit der natürlichen Tendenz der Seele zur Liebe und zum Dienst? Ist das nur eine Illusion? Wenn es eine Realität jenseits der materiellen Welt gibt, die höchste Glückseligkeit bietet, warum sollte diese nicht einen persönlichen Aspekt haben, mit dem man eine Beziehung eingehen kann?

 

6. Fehlinterpretation der Vedanta-Sutras:

Verdrehung der Bedeutung: Shankara hat die Vedanta-Sutras, die ursprünglich die persönliche Natur der Absoluten Wahrheit belegen, in einer "verdrehten" Weise interpretiert, um seine unpersönliche Philosophie zu etablieren. Der eigentliche Sinn des Vedanta-Sutra wird im Srimad-Bhagavatam dargelegt und dient als der natürliche Kommentar zum Vedanta-Sutra.

"Aham Brahmasmi" missverstanden: Mayavadis interpretieren den vedischen Ausspruch "Aham Brahmasmi" ("Ich bin Brahman") als "Ich bin Gott". Sie glauben, dass das Individuum (Jiva) letztendlich identisch mit dem höchsten Brahman ist und nach der Befreiung in das unpersönliche Brahman verschmilzt und seine individuelle Existenz verliert.

Ablehnung der ewigen individuellen Seele: Dies leugnet die ewige individuelle Identität der Seele. Die vedische Lehre besagt, dass die Seele ein ewiger Bestandteil Gottes ist (Mamaivamso jiva-loke, Bhagavad-gita 15.7), und obwohl sie qualitativ mit Gott identisch ist (beide sind Sat-Cit-Ananda – ewig, voller Wissen und glückselig), ist sie niemals quantitativ identisch mit Ihm. Eine Funke kann niemals die gesamte Flamme werden.

 

7. Das Konzept von "Acintya-bhedabheda-tattva" (gleichzeitige Einheit und Verschiedenheit):

Diese Philosophie besagt, dass die Lebewesen und die materielle Energie gleichzeitig eins mit und verschieden von der Höchsten Persönlichkeit Gottes sind. Dies erklärt, wie der jiva ein Teil des Ganzen sein kann (qualitativ eins mit Gott), aber nicht das Ganze selbst (quantitativ verschieden). Es löst die scheinbaren Widersprüche, die in der Advaita-Philosophie auftreten.

 

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Srila Prabhupada Advaita als "Mayavada" (Illusionismus) bezeichnete, weil sie die Realität der persönlichen Aspekte Gottes und der individuellen Existenz der Seelen negiert. Advaita ist eine unvollständige Erkenntnis der Absoluten Wahrheit – eine Erkenntnis des unpersönlichen Brahman, aber nicht der höchsten Ebene des Bhagavans, der Persönlichkeit Gottes. Srila Prabhupada will die Menschen von der irrigen Annahme abhalten selbst Gott zu sein und ermutigen, ihre ewige, liebevolle Beziehung zu Krishna als der Höchsten Persönlichkeit Gottes wiederherzustellen, statt spirituellen Suizid durch das Verschmelzen mit dem unpersönlichen Brahman zu begehen.

 

 

Zurück / Weiter

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.