Zurück / Weiter

 

Unterstützende Maßnahmen Teil 1 

Zeitmanagement

 

Es gibt keine Tricks auf unserem Weg zurück zu Gott. Das war die schlechte Nachricht. Die gute ist, man kann sein Umfeld so gestalten, dass es den Prozess Gottesbewusstsein zu entwickeln unterstützt. Hier ist sehr viel möglich.

Man kann diese Maßnahmen dreiteilen. Drei Stellschrauben: Die Äußeren sind Zeit und Raum, was mache ich wann und wo, und die Innere ist meine Motivation, was mache ich warum. Also Zeit, Raum und Motivation.

Am meisten Einfluss haben wir auf den Faktor Zeit. Beim Raum wird es schon schwieriger, und ganz schwierig wird es etwas an unserer Motivation zu ändern. Aber selbst hier kann man unterstützen. Fangen wir beim Faktor Zeit an.

Wir alle sind immer in Zeitnot. Immer im Stress. Wenn jetzt jemand kommt und sagt, es wäre gut für den spirituellen Fortschritt täglich möglichst viel spirituelle Praxis zu machen, zum Beispiel das maha mantra zu chanten, möglichst mehrere Stunden, dann kommt natürlich sofort das Argument, keine Zeit. Wir haben so viel wichtiges zu tun.

Aber was davon ist wirklich wichtig, was ist soll und nicht nur überflüssiges wollen? Oder anders gesagt, was davon ist meine Pflicht gegenüber meinem Körper, meiner Familie und der Gesellschaft. Das Soll ist bedeutend weniger als unser Wollen suggeriert. Man muss es nur einmal analysieren und sich dann am besten schriftlich festhalten.

Teilen wir unsere Aktivitäten zur Analyse in die drei Bereiche Vergangenheit / Gegenwart / Zukunft. Und betrachten wir für jeden dieser Zeitbereiche die drei Tätigkeitsfelder Ich / Verantwortungsbereich Familie, Beruf, Besitz / die restliche Umwelt.  

In welchen Bereich sollte ich meine Zeit investieren?

 

 

 

Vergangenheit

In der Vergangenheit zu verweilen ist sinnlos. Wir können sie nicht mehr ändern. Und über erlittenes Leid zu lamentieren oder verflossenen schönen Momenten hinterher zu trauern bringt uns auch nicht weiter. Eigentlich könnten wir hier die Analyse schon beenden. Es gibt hier keine soll Aufgaben.

Es ist aber nicht nur sinnlos sondern auch gefährlich. Denn zum Zeitpunkt des Todes sollten wir uns an Krishna erinnern können, und nicht in guten und schlechten Erinnerungen verweilen. Sonst werden wir wiedergeboren. Deshalb besser bei erlittenem Leid nicht in die Opferrolle schlüpfen und sich durch Hass, Zorn und Rachegedanken weiter hineinsteigern, sonst bekommt man im nächsten Leben Gelegenheit dies auszuleben. Besser vergeben. Noch besser sich selber als Ursache des Leids zu sehen, durch karma. Der Überbringer des Leids ist lediglich eine Art Postbote. Es gibt nichts zu vergeben. Und Gott dankbar sein für alles, auch für Leid. Ebenso ist es mit positiven Anhaftungen, die ich mit in den Tod nehme. Auch diese bringen mich zur Wiedergeburt, damit ich sie mir erfüllen  kann.

 

Bhagavad Gita 8.6 

 

Was auch immer der Daseinszustand ist, an den man sich erinnert, wenn man seinen Körper verläßt, o Sohn Kuntīs, diesen Zustand wird man ohne Zweifel erreichen.

 

Erläuterung durch Srila Prabhupada: "Dieser Vers erklärt den Vorgang, wie man im kritischen Augenblick des Todes seinen Daseinszustand, das heißt seinen Körper, wechselt. Wer am Ende des Lebens, wenn er seinen Körper verläßt, an Kṛṣṇa denkt, erreicht die transzendentale Natur des Höchsten Herrn, aber es ist nicht wahr, daß jemand, der an etwas anderes als an Kṛṣṇa denkt, die gleiche transzendentale Ebene erreicht. Darüber sollten wir uns klar bewußt sein. Wie ist es möglich, im richtigen Bewußtsein zu sterben? In diesem Zusammenhang ist das Beispiel von Mahārāja Bharata sehr lehrreich. Obwohl er eine große Persönlichkeit war, dachte er am Ende seines Lebens an ein Reh (Info: weil er zu Lebzeiten sehr an einem jungen Reh hing, das er vor dem Ertrinken rettete und dann liebevoll aufzog), und so wurde er in seinem nächsten Leben im Körper eines Rehes geboren. Als Reh konnte er sich zwar an seine vergangenen Tätigkeiten erinnern, aber dennoch war er gezwungen, in diesem Tierkörper zu leben. Natürlich beeinflussen die Gedanken und Handlungen unseres gegenwärtigen Lebens unseren Bewußtseinszustand zum Zeitpunkt des Todes, und so wird das nächste Leben vom gegenwärtigen Leben bestimmt. Wenn man ein Leben in der Erscheinungsweise der Tugend führt und immer an Kṛṣṇa denkt, ist es einem möglich, sich auch am Ende des Lebens an Kṛṣṇa zu erinnern. Dies wird einem helfen, zur transzendentalen Natur Kṛṣṇas erhoben zu werden. Wenn man in den transzendentalen Dienst Kṛṣṇas vertieft ist, dann wird der nächste Körper, den man erhält, transzendental (spirituell) sein, und nicht materiell. Deshalb ist das Chanten von Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare der beste Vorgang, um aus dem Wechsel des Daseinszustandes am Ende des Lebens einen Erfolg zu machen."

Fazit: In der Vergangenheit sollten wir möglichst nicht verweilen. So schwer es auch fallen mag, schliessen wir besser das Fotoalbum der Erinnerungen, da sie auf der falschen Identifikation mit dem Körper beruhen, und uns an das materielle Dasein binden.

Gegenwart

Hier gibt es mit den Grundbedürfnissen meines Körpers und den Pflichten in meinem Verantwortungsbereich zwei wichtige nicht wegzudiskutierende Aufgabenbereiche. Hier gibt es viel zu tun. Aber seien wir ehrlich, wir machen uns das Leben auch selbst komplizierter als es sein müsste, mit unserer Konsumsucht. Wenn man nur wollte, könnte man diesen Bereich stark verschlanken. „Simple living and high thinking“. Und nicht umgekehrt, „complicate living and low thinking“, sprich sich mit tausenderlei Gadgets zu umgeben und die Gedanken kreisen schließlich nur noch darum, woher ich das Geld für noch mehr überflüssige Gadgets nehme, die unablässig von der Werbung angepriesen werden. Eine gute Idee wäre zum Beispiel sich vom Fernseher zu trennen. Ist auch ein überflüssiges Gadget. Und ein Zeitfresser. Drei Stunden verbringt der Durchschnittsdeutsche täglich vor dem TV. Besser früh zu Bett und früh aufstehen. Und schon haben wir 3h freigeschaufelt für spirituelle Praxis. So einfach. Ich verspreche sicherlich nicht zuviel wenn ich sage, Sie würden es nicht bereuen bei Sonnenaufgang das maha mantra zu chanten anstatt sich abends mit Müll aus dem TV zu berieseln. 

 

Was kann man weiter tun? Man kann all das was man machen soll, für Krishna machen. Als Dienst an Krishna. Man sieht sozusagen die Wohnung als Krishnas Tempel. Putzt für Ihn, kocht für Ihn, usw. Man richtet sich einen kleinen Altar ein, an dem man Krishna die Speisen opfert. Das alles geht natürlich am besten wenn die ganze Familie Krishna bewusst ist.  

 

Und mich um die restliche Umwelt kümmern? Nein, denn das wäre Vermessenheit. Wem sollte es helfen, wenn ich ständig irgendwelche News höre, mir Gedanken mache, mich in den social media oder sonst wo darüber austausche, und mich nur aufrege, weil ich es besser weiß, aber niemand auf mich hören will. Demut und viel Abstand wären bedeutend besser. Keiner von uns hat eine Lösung für die Probleme der Menschheit. Und keiner die Macht sie umzusetzen, selbst wenn er die Lösung hätte. Am besten kehren wir alle vor der eigenen Haustüre, um so zu einer besseren Welt beizutragen.

 

Von Politik sollte man sich lieber ganz fernhalten. Es gibt keine einzige Partei auf der Welt, keine einzige Regierungsform, die wirklich willens und fähig wäre für das materielle und spirituelle Wohl der Menschen zu sorgen. Es geht grundsätzlich immer um irgendwelche Parteinahme, wie der Name Partei schon sagt. Keiner sieht das Gesamtbild. Und wenn es so eine Partei gäbe, würde sie gewiss nur wenig Stimmen bekommen, denn es würde materielle Einschnitte für alle bedeuten. Man sieht es an der letzten Regierung: eine Partei die vorausschauend handeln will und entsprechend unpopuläre Gesetze bzgl. CO2 Reduzierung erlässt wird regelrecht von den Bürgern abgestraft. Wenn schon das reiche Deutschland nicht vorausschauend handeln kann, ist eine Art Weltregierung, die "simple living - high thinking" als Hauptprogramm für alle Menschen auf der Welt hätte, völlig utopisch. So wird das kleinliche Gezanke unter der Menschheit und die Ausbeutung der Erde weitergehen und wegen begrenzter Ressourcen letztlich im Untergang enden. Der Lauf der Welt nimmt seinen Gang, mit oder ohne meiner Kenntnis davon. Besser ohne, da die dadurch ausgelöste Unruhe im Kopf die spirituelle Praxis sehr beeinträchtigt. Unser einziges Ziel sollte es sein aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt herauszukommen.

 

Neben dem Argument der Vermessenheit, gibt es noch ein weiteres, das tiefer geht und vielleicht nicht so leicht akzeptiert wird, vor allem nicht von reinen Materialisten. Das der Sinnlosigkeit. Angenommen es gäbe keinen Gott, keine Seele, kein Weiterleben, über was würden wir uns dann sorgen oder aufregen? Denn dann ist jede Ethik, jedes Mitgefühl nur subjektive Einbildung eines organischen vergänglichen Materieklumpens und irrelevant. Jeder könnte seine eigene Ethik und Moralvorstellungen haben und es gäbe keine Instanz, die sagen könnte, das diese gut oder schlecht sei. Selbst wenn jemand die Moralvorstellung hat, dass das einzige was zählt das Recht des Stärkeren sei, wäre dies nur eine beliebige Vorstellung unter vielen anderen beliebigen. Nicht besser nicht schlechter. Materialisten werden hier sicher wiedersprechen, dass ihre Ethik beliebig sei und große Philosophen zitieren. Doch auch diese haben nur eine relative Autorität. Atheisten habe niemanden mit absoluter Autorität. Alles wäre beliebig. Und letztlich egal. Über was aufregen und sorgen?

 

Auf der anderen Seite, wenn Gott existiert, und das ist ja wahrscheinlich das, an das hier alle, die diese Seite lesen, glauben, dann wird aus Sinnlosigkeit Überflüssigkeit. Wir brauchen nicht eingreifen. Wir können davon ausgehen, dass eine absolute Ethik existiert, nämlich die Ethik Gottes und alles nach Seinem großen Plan verläuft. Auch wenn wir ihn nicht verstehen. Selbst wenn jetzt Kriege und Umweltzerstörung usw. fortschreiten, und Gott all dies nicht verhindert, dann ist auch das in Seinem Plan. Er hätte die Macht die Erde von jetzt auf gleich in ein Paradies zu verwandeln. Dass Er Seine Gründe hat, dies nicht zu tun, sondern stattdessen das Gesetz des karmas herrschen lässt, wurde unter Theodizee schon erläutert. Es mag schwer zu akzeptieren sein, aber letztlich ist alles zu unserem Gutem. Unsere Anstrengungen, die Welt verbessern zu wollen, wären dann zwar nicht sinnlos aber theoretisch überflüssig. Gott braucht unsere Hilfe nicht. Und es wäre mehr als vermessen zu glauben, Gottes Plan zu kennen und dessen Umsetzung hinge von mir ab. Über was aufregen und sorgen?

 

Natürlich entlässt mich dieses Wissen nicht aus der Verantwortung, wie schon oben erwähnt, vor der eigenen Haustür zu kehren, selbst gottgefällig zu handeln, sprich die Umwelt zu schonen und Nächstenliebe in meinem nächsten Umfeld zu leben.

 

Jetzt könnte man fragen, was denn so verkehrt wäre unsere Nächstenliebe auszuweiten und sich in seiner Freizeit zum Beispiel bei einer Wohltätigkeitsorganisation zu engagieren. Gott sozusagen als Werkzeug zu dienen. Wie schon gesagt, mit oder oder ohne unser Einmischen, alles läuft nach Gottes Plan. Wir können ein Teil des Planes sein. Wir müssen uns aber entscheiden was wir mit unserer begrenzten Ressource anfangen wollen, materielle Wohlfahrt oder spirituelle Wohlfahrt. Es war ja eigentlich der Sinn dieser Analyse Zeit frei zuschaufeln für spirituelle Praxis. Denn was ist unser wirkliches dharma, was ist unsere wirkliche Pflicht? Es gibt temporäres dharma und es gibt das ewige dharma. Das sogenannte sanatana dharma. Und das ist hingebungsvolle Liebe zu Gott zu entwickeln. Und wenn wir unsere freie Zeit in das ewige dharma investieren ist das sinnvoller als in temporäres dharma. Denn letztlich helfen wir niemanden mit materieller Wohltätigkeit aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Materielle Wohlfahrt ist aller Ehren wert und verdient größten Respekt, aber es gibt noch eine Art höherer Wohltätigkeit. Wenn wir unsere spirituelle Praxis mit spiritueller Wohlfahrt verbinden ist es das Beste was wir als Dienst für Gott machen können.

 

Fazit: Bezüglich meiner selbst und meines Verantwortungsbereichs könnte man den Aufwand durch "simple living und high thinking" sicherlich etwas reduzieren. Und bezüglich der restlichen Welt könnte man ohne Gewissensbisse Weltverbesserungsambitionen auf Teilnahme an Wahlen und Geben von Spenden reduzieren, wenn man stattdessen die freiwerdende Zeit in spirituelle Praxis investiert und vor der eigenen Haustür kehrt.

Zukunft

Wie ist es mit der Zukunft? Sich Gedanken über die Zukunft zu machen, das ist auf den ersten Blick natürlich ein wichtigeres Thema als die Vergangenheit. Jeder macht sich Gedanken über die Zukunft. Jeder hat unzählige Sorgen und Ängste bzgl. Gesundheit, Familie, Beruf und Umwelt. Kleine und Große. Und investiert auch materielle Ressourcen in diesen Bereich, nicht nur Gedanken. Aber ist es sinnvoll? Den Bereich Umwelt können wir mit derselben Argumentation wie zuvor bei der Gegenwartsbetrachtung weglassen: Vermessenheit. Und Sinnlosigkeit (als Atheist) bzw. Überflüssigkeit (als Theist). Bleibe noch ich und mein Verantwortungsbereich. Es wäre doch sehr gut wenn ich wenigsten hier Gefahren eliminieren könnte? Aber ist es möglich alle Risiken zu erkennen und vorzubeugen? Nein, es ist wie bei der Umwelt, obwohl der Bereich bedeutend kleiner ist, ebenfalls vermessen. Denn es gibt unendlich viele Risiken und wir werden immer welche übersehen durch die das vorbestimmte karma schlüpfen kann und wird. Man denke nur an die 1000 verschiedenen Versicherungen in die man wahrscheinlich sein gesamtes Gehalt investieren könnte, nur um materielle Schäden abzuwenden, und im Ernstfall steht irgendwo im Kleingedruckten, dass es genau für diesen Fall doch nicht gilt. Und selbst wenn man alle Risiken wüsste, viele davon sind auch mit größtem Aufwand nicht vorzubeugen. Man denke nur an den unausweichlichen Tod. Hierzu passend gibt es eine wundervolle überlieferte Geschichte.

 

Die Geschichte von Hiranyakashipu:

„In alter Zeit, im goldenen Zeitalter des Satya-Yuga, lebte ein mächtiger Dämonenkönig namens Hiranyakashipu. Er war der Bruder von Hiranyaksha, der zuvor vom Herrn Varaha, dem Eberinkarnation Vishnus, getötet worden war. Von grenzenlosem Hass und Rachegelüsten getrieben, schwor Hiranyakashipu, sich an Vishnu zu rächen und dessen Anhänger zu vernichten.

Hiranyakashipu war von unglaublicher Kraft und Entschlossenheit. Um die Unsterblichkeit zu erlangen und Gott herauszufordern, unterzog er sich extremen Askese und Buße. Er meditierte über Brahma, den Schöpfergott, und führte solch strenge Opfer durch, dass seine Tapferkeit das gesamte Universum erschütterte. Rauch stieg aus seinem Kopf auf, und die Hitze seiner Bußen war so intensiv, dass selbst Brahma beunruhigt war.

Schließlich erschien Brahma, beeindruckt von Hiranyakashipus Entschlossenheit. Er bot ihm an, einen Wunsch zu erfüllen. Hiranyakashipu bat um Unsterblichkeit, aber nachdem Brahma ihm mitteilte, dass niemand in diesem Universum Unsterblichkeit hätte, hatte Hiranyakashipu eine clevere Idee. Er verlangte, dass er weder von Mensch noch Tier getötet werden könne, weder bei Tag noch bei Nacht, weder drinnen noch draußen, weder durch eine Waffe noch durch bloße Hände. Er wollte auch, dass er weder auf der Erde noch im Himmel getötet werden könne. Er glaubte, mit diesen Bedingungen sei er praktisch unsterblich. Brahma, gebunden an seine Versprechen, gewährte ihm diese Segnungen.

Nachdem er diese mächtigen Gaben erhalten hatte, wurde Hiranyakashipu arrogant und tyrannisch. Er eroberte die drei Welten und unterwarf alle Lebewesen. Er verkündete, dass er der einzige Herrscher sei und dass alle Verehrung und alle Opfer nur ihm dargebracht werden sollten. Die vedischen Rituale und die Verehrung Vishnus wurden verboten, und jeder, der den Namen Vishnus aussprach, wurde grausam bestraft. Angst und Schrecken beherrschten das Universum.

Doch selbst in diesem Reich der Dunkelheit gab es einen Lichtblick: Prahlada. Prahlada war Hiranyakashipus eigener Sohn, doch von Geburt an war er ein reiner Devotee Vishnus. Schon als kleines Kind zeigte er eine unerschütterliche Liebe zu Gott und sprach unerschrocken den heiligen Namen Vishnus aus. Dies war ein Dorn im Auge seines dämonischen Vaters.

Hiranyakashipu versuchte auf jede erdenkliche Weise, Prahlada von seinem Pfad abzubringen. Er beauftragte Lehrer, ihm weltliche Weisheit und die Prinzipien der Dämonen beizubringen, doch Prahlada blieb standhaft in seiner Hingabe. Wütend über die Unbeugsamkeit seines Sohnes, versuchte Hiranyakashipu wiederholt, ihn zu töten. Er ließ ihn von Elefanten zertrampeln, von Giftschlangen beißen, von Dämonen angreifen, in Feuer werfen und von Klippen stürzen. Doch durch die unendliche Gnade Vishnus blieb Prahlada stets unversehrt. Jedes Mal, wenn Hiranyakashipu ihn töten wollte, erschien Vishnu in irgendeiner Form und rettete seinen geliebten Devotee.

Eines Tages, als der Vater wieder mal wütend auf seinen Sohn war, fragte Hiranyakashipu seinen Sohn höhnisch: "Wo ist dein Gott? Wenn er wirklich allgegenwärtig ist, warum ist er dann nicht in dieser Säule?" Prahlada, mit fester Überzeugung, antwortete: "Mein Herr ist überall. Er ist auch in dieser Säule!" In grenzenlosem Zorn schlug Hiranyakashipu mit seiner Keule auf die Säule ein.

Im selben Moment, mit einem ohrenbetäubenden Brüllen, zersprang die Säule, und aus ihr trat eine schreckliche und wundersame Gestalt hervor: Narasimha, der Löwenmensch. Vishnu hatte diese einzigartige Form angenommen, um die Segnungen Brahmas an Hiranyakashipu zu erfüllen und gleichzeitig den Dämon zu vernichten.

Narasimha war weder Mensch noch Tier (er hatte den Körper eines Menschen und den Kopf eines Löwen). Es war weder Tag noch Nacht (es war die Dämmerung). Er tötete Hiranyakashipu weder drinnen noch draußen (an der Schwelle seines Palastes). Er tötete ihn weder mit einer Waffe noch mit bloßen Händen (mit seinen scharfen Krallen). Er tötete ihn weder auf der Erde noch im Himmel (auf seinen Oberschenkeln). So wurden alle Bedingungen, die Hiranyakashipu von Brahma erhalten hatte, erfüllt, aber der Dämon wurde dennoch getötet.

Narasimha riss Hiranyakashipu mit seinen Krallen in Stücke und beendete so dessen Schreckensherrschaft.“

 

Wir sehen also, wir entkommen unserem karma nicht. Es ist nicht einmal sinnvoll die Zukunft zu kennen, Astrologie zu Rate zu ziehen. Im Gegenteil Diener Gottes ist es egal was die Zukunft bringt, sie sind mit allem was Gott für sie vorgesehen hat zufrieden und dankbar. Selbst wenn es Leid sein sollte, denn sie verstehen, es ist zu ihrem Besten.

Diese Ergebenheit bedeutet nicht, den gesunden Menschenverstand im täglichen Leben auszuschalten und einer akuten Gefahr nicht aus dem Weg zu gehen. Denn das wäre dann das andere Extrem: statt Ängstlichkeit grober Leichtsinn. Das wäre kein altes karma was wir da erhielten, sondern durch Dummheit erzeugtes neues schlechtes karma. Wenn ein Auto auf mich zurast, springe ich natürlich zu Seite und sage nicht, es ist mein karma, es ist Gottes Wille, vom Auto überfahren zu werden. Nein, das wäre schlicht Dummheit.

 

Fazit: Vorbereiten sollten wir uns nur auf ein einziges Zukunftsszenario. Eins das jeden treffen wird. Der unausweichliche Tod. Aber auf den kann man sich nicht materiell vorbereiten sondern nur durch spirituelle Praxis. Der tägliche Zeitaufwand bzgl. materieller Pflichten könnte im Bereich Zukunft deshalb ebenfalls ohne Probleme auf 0 gesenkt werden.

 

Zusammenfassend gesagt, die Vergangenheit ist von uns nicht änderbar, auf die Zukunft und die große weite Welt hätten wir zwar minimal Einfluss, aber diesen zu nutzen ergibt für alle die an Gott glauben keinen Sinn. Denn Er hat alles mit karma unter Kontrolle, meine Zukunft und die grosse weite Welt. Besser nutzen wie unsere Ressourcen in spirituellen Diensten für Gott. Wir sehen, wir könnten einiges an Zeit zur spirituellen Praxis umschichten. Indem wir Vergangenheit und Zukunft einfach sein lassen und im Hier und Jetzt unsere überschaubare Liste an Pflichten erledigen. Und statt uns in die grosse weite Welt einzumischen, nur vor unserer eigenen Haustür kehren.

 

 

Zurück / Weiter

 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.